Experten unsicher: Wie gefährlich ist der FLAME Virus?

Während das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) die Situation recht gelassen sieht, warnt das russische Antivirus-Unternehmens Kaspersky Lab vor erheblichen Schäden – die Gefahren-Bewertung des neu entdeckten Computer-Virus Flame lässt noch einige Fragen offen.

Der vermeintliche Schädling Flame wurde vor einigen Monaten von Kaspersky Lab entdeckt und soll seit nunmehr drei Jahren Computeranwender und Netzwerke im Nahen Osten ausspionieren. „Die Komplexität und Funktionalität der neu entdeckten Schadsoftware übersteigt die aller bislang bekannten Cyber-Bedrohungen“, so Fachleute des Unternehmens. Ihrer Ansicht nach sei Flame mit dem Schädling Stuxnet vergleichbar, der bestimmte Industrieanlagen-Module von Siemens angreift und vermutlich zur Sabotage der Atomprogramme im Iran eingesetzt wurde.

Deutsche Regierungsexperten vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) bewerten die Situation jedoch anders. Ein Sprecher des BSI bestritt die Schädlichkeit des Viruses. Funktionen, wie sie bei Flame zu finden seien, gebe es auch bei harmloseren Schadprogrammen, wie Poison Ivy. Kaspersky widersprach dieser Ansicht und deutete auf die Vollständigkeit, Komplexität und Effektivität von Flame hin. Dies sei ein Indiz dafür, dass sich Flame von herkömmlichen Spyware-Programmen unterscheide.

Trotz noch unvollständiger Analyse des Schädlings sind sich Experten des BSI und Kaspersky jedoch darüber einig, dass Deutschland nicht akut durch Flame bedroht ist. Es gebe keinen bekannten Fall in Deutschland, erklärten die russischen Experten. Trotzdem solle der Virus nicht verharmlost werden.