Zuckerbergs Zukunftsvision: Facebook-Messenger bald mit Chat-Bots, die Arbeiten abnehmen oder Tipps geben können: Schuhe aussuchen und dabei immer wieder die Farbe, Größe und Lieblingsmarke in ein unübersichtliches Formular-Feld eingeben? Das muss nicht mehr sein, glaubt Facebook!
Facebook-Gründer Mark Zuckerberg hat auf der jährlichen Entwicklerkonferenz des Unternemens, der „F8“, seine Vision der Zukunft des hauseigenen Messengers vorgestellt: Dieser soll mit digitalen Chatbots den Nutzern in Zukunft vor allem die Kommunikation mit Firmen erleichtern und bestimmte Aufgaben abnehmen oder Tipps geben können – wenn die Entwickler entsprechende Dienste bereitstellen. Dafür sollen auch andere Entwickler in Zukunft auf den Messenger zugreifen können, und passende Chatbots zum Beispiel für Facebook-Seiten von Firmen erstellen.
Ähnlich wie Apples digitale Assistentin Siri auf dem iPhone oder iPad könnten die Chat-Bots den Nutzern später Aufgaben abnehmen und zum Beispiel nach einem Blumenladen in der Nähe suchen – oder die Pizza bei einem empfohlenen Lieferdienst bestellen oder dort einen Tisch reservieren, ohne dass man selber anrufen muss. Und da alles über Facebook oder auf Handys über die Messenger-App laufen soll, braucht man nicht für jeden Dienst eine eigene App zu installieren oder sich die jeweilige Webseite abspeichern. Aber auch das Einkaufen soll erleichtert werden (zwar nicht so, wie mit Amazons neuer Entwicklung – aber doch einfacher). Durch die Daten, die Facebook sowieso schon von den Nutzern hat und möglichen bisherigen Anfragen oder Bestellungen soll die Auswahl neuer Produkte vereinfacht, besser und schneller werden, glauben die Facebook-Entwickler.
Mit den neuen Chatbots könnte daher vor allem auch das Warten an der Telefon-Hotline reduziert werden, da viele Aufgaben so automatisiert werden könnten – das Warten in der Hotline bei einem Call-Center könnte damit der Vergangenheit angehören, der neue Messenger soll daher die Kommunikation der Facebook-User mit den entsprechenden Firmen erleichtern – laut eigenen Angaben sollen das nämlich bereits mehr als 50 Millionen Unternehmen sein, die auf Facebook vertreten sind.
Denen gegenüber stehen allerdings auch über 1,6 Milliarden User, die Facebook regelmäßig nutzen: Damit die Antwortzeiten bei Kontaktanfragen nicht zu lange dauern, könnten die Programme hier in Zukunft dafür sorgen, dass nicht mehr immer ein menschlicher Gesprächspartner bei Tipps oder Empfehlungen weiterhelfen muss. Trotzdem werden die Chat-Bots auch mit künstlicher Intelligenz nicht immer einen passenden Ratschlag haben: Dann müssen doch wieder echte Menschen, wie bisher, den Nutzern weiterhelfen (und das ist auch gut so!).