Seit heute ist Google Fit verfügbar – als direkte Antwort auf Apples Gesundheits-App. Apple hat mit der HealthKit App von iOS 8 vorgelegt – Google zieht jetzt nach: Google Fit soll, ähnlich wie HealthKit, Sport- und Fitness-Daten von tragbaren Geräten und Smartphone Apps sammeln. Gelaufene Kilometer, verbrauchte Kalorien oder die Herz-Frequenz – alle Daten, die neue Smart-Watches oder Fitness-Armbänder wie das Nike Fuelband sammeln, könnten in Google Fit gespeichert und grafisch ausgewertet werden, vermutet AppleInsider.
Dabei soll Google Fit verschieden Bewegungsarten unterscheiden können: Die App soll zwischen Gehen, Laufen und Radfahren unterscheiden können und auch keine zusätzlich gekoppelten Apps oder Hardware-Erweiterungen benötigen – wenn man Google seinen Standort zur Bewegungserkennung regelmäßig mitteilt. Trotzdem ist Google Fit kompatibel mit allen Geräten, die „Android Wear“ nutzen – Googles neues, angepasstes System für kleine Geräte wie zum Beispiel eine Smartwatch. Google hat dabei schon etwas Erfahrung im Gesundheitsbereich: 2008 startete Google Health, dass einheitliche Standards für medizinische Daten von Gesundheitsdienstleistern, Ärzten oder Krankenhäusern sammeln sollte – der Dienst wurde aber 2011 wieder eingestellt, da zu wenige Patienten ihre teilweise sensiblen medizinischen Daten dem Dienst anvertrauen wollten. Der Dienst stieß auch auf Bedenken des deutschen Datenschützers Peter Schaar, der hervorhob, dass Gesundheitsdaten in Deutschland besonders geschützt und die Verwendung gesetzlich geregelt seien. Eine Nutzung für andere Zwecke – etwa um so spezielle, auf einen Patienten zugeschnittene Pharmaprodukte zu vermarkten – sei in Deutschland nicht gestattet.
Statt vertraulichen Patientendaten soll Google Fit aber nur die Fitness-Daten neuer Geräte aufgreifen, um die körperliche Fitness einer Person auszuwerten. Anfang des Jahres hat Google eine mobile Version des Android-Handybetriebssystems vorgestellt: Zusammen mit Hardware-Herstellern wie Asus, HTC, LG, Motorola, und Samsung soll „Android Wear“ auch auf sogenannten „Wearables“, kleinen elektronischen Geräten am Körper – wie einem Pulsmesser, einem Schrittzähler oder einer Smartwatch laufen können.
Bild: Apple.com
Neben Google arbeitet aber auch Apple daran, Fitness-Daten der Nutzer auf Wunsch von verschiedenen tragbaren Geräten zu sammeln und zusammenzutragen. Mit iOS 8 kommt die App „Health“, die zum Beispiel einen ärztlichen Ansprechpartner für den Notfall, Allergien oder Unverträglichkeiten von bestimmten Medikamenten speichern kann.
Zusätzlich sollen sich mit der gerade erst vorgestellten Plattform aber auch Daten von tragbaren Geräten wie der schon lange erwarteten iWatch auslesen lassen – und so zum Beispiel Kalorienverbrauch oder Schlaf-Rhythmus des Trägers überwachen.