Zwei Jahre lang hat Google heimlich an seinem Drohnen-Modell gebastelt: Damit sollen sich in Zukunft Pakete schnell und selbstständig verschicken lassen – wie auch bei Amazons Drohnen-Prototypen lassen sich dann bestellte Waren wenige Minuten später erhalten. Die Artikel können so nicht nur sehr schnell verschickt werden, sondern erreichen auch entlegene Bereiche – zum Beispiel, wenn nach einer Katastrophe Straßen oder Flughäfen nicht benutzbar sind. Damit man da dann auch noch Internet hat, arbeitet Google noch an einer weiteren Drohne, die schnelles Internet weltweit bringen soll.
„Project Wing“: Die Google Flug-Drohne
Gestern hat Google noch ein zweites Drohnen-Modell vorgestellt, an dem unter dem Codename „Project Wing“ bereits zwei Jahre gearbeitet wurde. Die kleinen Drohnen sehen aus wie dreieckige Raumschiffe aus Science-Fiction Filmen, fliegen bereits selbstständig und können kleinere Pakete transportieren. Google hat jetzt die ersten Prototypen in einem Video in Australien vorgestellt – die rechtlichen Rahmenbedingungen für unbemannte Drohnen-Flüge sollen in Australien besser geeignet gewesen sein.
Das Video zeigt, wie zum Test ein kleines Paket mit Hundefutter mit der Drohne transportiert und dann mit einem Seil am Zielort abgelassen wird. Die Drohne bleibt dabei in der Luft stehen und seilt den Transportbehälter ab. Dieser lässt sich dann von dem Seil trennen, das von der Drohne wieder eingezogen wird. Noch ist man Jahre von einem fertigen Produkt entfernt, so die Google-Ingenieure in dem Video – zu sehen seien nur die ersten Prototypen, die aber bereits erstaunlich professionell aussehen und anscheinend auch problemlos funktionierten.
Solar-Drohne als weltweiter HotSpot
Das ist aber nicht die einzige Google-Drohne: Erst im Frühjahr hatte Google die Firma Titan Aerospace übernommen. Zusammen arbeitet man an einem riesigen Drohnen-Modell, das mit gewölbten Flügeln Solar-Energie aufnimmt, und so bis zu fünf Jahre in ca. 19km Höhe (fast doppelt so hoch wie ein Passagierflugzeug) in der Luft bleiben kann. Von oben aus soll die Drohne wie ein Router funktionieren und schnelles Internet per Funk in entlegene Gebiete bringen, die bislang vom weltweiten Datennetz abgeschnitten waren.
Auch Amazon arbeitet an Paket-Drohne „Prime Air“
Neben Google arbeite aber auch der Versandhändler Amazon an der eigenen Drohne, um Pakete an die Prime-Premiumkunden schneller zustellen zu können: Die sollen eine Express-Bestellung später in weniger als einer Stunde nach dem Kauf erhalten.
Die „Prime Air“ Drohne, die wie ein größeres Modell der bisher schon verfügbare Quadrocopter aussieht, soll später spezielle Versandschalen aufnehmen und die Pakete dann an den Bestimmungsort bringen. In einem ersten Video zeigt Amazon, wie die eigene Drohne aus dem Zustelllager abhebt und die Versandbox abliefert. Anders aber als Googles „Project Wing“ Drohne muss Amazons Quadrocopter zum Ablegen des Paketes landen, was eventuell zu mehr Risiken und Unfällen führen könnte als das langsame Abseilen über dem Zielgebiet.