Facebook hat bei einem Psycho-Test mitgeholfen: Bewiesen werden sollte dabei, ob Seiten wie Facebook Glücks-Gefühle verstärken können – oder negative: abhängig von den Nachrichten, die man liest, schreibt man abhängig von dem gelesenen auch eher positive oder negative Status-Nachrichten – so die Theorie. In der Studie über die Ausbreitung von Emotionen in sozialen Netzwerken – also Webseiten wie Facebook – bei dem das Unternehmen anscheinend tatkräftig mitgewirkt hat, hätten die Ergebnisse bewiesen, „dass die auf Facebook gezeigten Gefühle unsere eigenen Gefühle beeinflussen“. Die Studie wurde jetzt, Anfang Juni, in „Proceedings of the National Academy of Sciences“ veröffentlicht.
Facebook sortiert die Beiträge, die man auf der eigenen Startseite sieht, aber sowieso: Man möchte so filtern, dass die Hauptseite zu überladen ist – Beiträge von Personen, von die Facebook-Software denkt, dass sie für einen nicht so wichtig seien, werden darum oft generell ausgeblendet, wenn zu viele Beiträge von anderen Personen geschrieben wurden.
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Für die Erhebung der Daten für die Studie hat Facebook allerdings den News-Feed, also die eigentliche Facebook-Startseite mit den Informationen, „Likes“ und Posts der Freunde, manipuliert: Mehrere Hundertausend Facebook-Nutzer haben dabei nicht unbedingt die Status-Meldungen und Beiträge ihrer Freunde zu sehen bekommen, die sie sonst normalerweise gesehen hätten: Mit einer Software hat Facebook versucht, die Emotionen hinter einem Beitrag zu erkennen.
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In dem Test wurde den unwissenden Teilnehmern der Studie dann teilweise Nachrichten und Beiträge vorenthalten: Man wollte beweisen, dass Leute, die überwiegend positive (oder glückliche) Beiträge lesen, auch selber eher geneigt sind, positive Posts zu veröffentlichen – oder eben umgekehrt. Damit das aber klappt, wurden anscheinend von einer Software teilweise einige Beiträge nicht angezeigt: Posts, die die Software als emotional weniger positiv eingestuft hatte, wurden einer Testgruppe anscheinend nicht angezeigt – oder zumindest weiter unten einsortiert. Andere Nutzer sollen eher negative (oder traurigere) Meldungen zu sehen bekommen haben – um im Umkehrschluss zu beweisen, dass man bei zahlreichen negativen Meldungen auch eher negative Posts abschicke.
Die Datenerhebung auf Facebook ist laut The Atlantic allerdings schon über zwei Jahre her: Im Januar 2012 wurden die Startseite von ca. 690.000 Facebook-Nutzern über einen Zeitraum von einer Woche speziell gefiltert, um nur bestimmte Neuigkeiten anzuzeigen. Es sollen sogar über drei Millionen Beiträge per Software ausgewertet worden sein: Die Software hatte versucht, anhand der in den Beiträgen genutzten Wörter zuzuordnen, ob die Facebook-Posts eher positive oder negative sein solle.
Die Studie kam schließlich zu dem Ergebnis: