Glas als Langzeit-Datenspeicher für mehrere Millionen Jahre
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27.09.2012, 16:52 Uhr (5420x gelesen)
Forscher des japanischen Unternehmen Hitachi entwickeln einen Datenspeicher aus Glas, der mehrere Millionen Jahre und alle Umweltzustände überdauern soll. So würde ein großes Problem des digitalen Zeitalters gelöst werden, in dem Festplatten und CDs höchstens einige Jahrzehnte überstehen.
Das Glasplättchen besteht aus Quarzglas, das als besonders säure-/ hitzebeständig und wasserdicht gilt, und ist gerade mal zwei mal zwei Zentimeter groß. Senior Forscher Takao Watanabe sagte sogar: „Wir glauben, dass die Daten solange überleben, bis das Glas bricht.“ Das Plättchen besteht aus vier Glasschichten, auf denen Binär-Daten in winzigen Punkte auf den einzelnen Scheiben vorhanden sind. Diese können dann mithilfe eines normalen Mikroskop ausgelesen und an den Computer übermittelt werden. Somit ist sichergestellt, selbst wenn es keine Lesegeräte oder passende Software mehr gibt, die Daten leicht wieder rekonstruiert werden können – sofern bekannt ist, dass es sich um Binärcodes handelt. Laut Forschern von Hitachi sind sogar noch mehr Schichten möglich, um mehr Speicherplatz zu bieten und mehr Daten speichern zu können. Denn zur Zeit kann der zwei Millimeter dicke Glas-Speicherträger gerade mal 40 Megabyte pro Quadratzoll sichern. Für heutige Datenmengen ist das aber noch zu wenig.
Noch hat Hitachi nicht entschieden, wann der Glasspeicher auch tatsächlich eingesetzt wird. Laut den Forschern zufolge, könne man sich aber gut vorstellen entsprechende Speicherdienste Regierungseinrichtungen, religiösen Institutionen und Museen anzubieten. Das verwendete Quarzglas, welches auch Kieselglas genannt wird, wird bereits in der Luft- und Raumfahrttechnik genutzt und unter anderem beim Spaceshuttle eingesetzt.