Der DynDNS Server Anbieter no-ip ist bis auf weiteres nicht mehr erreichbar – und damit auch alle Kunden, die den Dienst für ihre Webserver nutzten – Schuld daran ist Microsoft, so no-ip. Wer Daten auf einem Webserver (oder auch einer an das Internet angeschlossenen NAS Netzwerk-Festplatte) gespeichert hat, möchte unter Umständen auch unterwegs aus dem Internet auf diese Daten zugreifen. Da gerade in Deutschland die IP-Adressen aber mit beinahe jeder Neu-Einwahl des DSL-Modems wechseln, braucht man dafür täglich eine neue, umständlich zu merkende IP-Adresse.
Dienste wie no-ip bieten dynamische DNS-Dienste an: Man registriert einen eigene Namen, etwa „meinedaten.no-ip.com“ und gibt seine IP-Adresse ein. Der no-ip Server sorgt dann im Hintergrund dafür, dass man auch mit neuer IP-Adresse immer über seinen gewählten Namen auf die eigenen Daten zugreifen kann. Dieser Dienst wurde von zahlreichen Nutzern – teilweise auch kostenpflicht – genutzt. Anscheinend aber auch von einigen Cyberkriminellen, die über eine noip Subdomain Viren und Malware verbreitet hätten.
Im Kampf dagegen hat Microsoft jetzt per Gerichtsentschluss sämtliche Dienste von no-ip abschalten lassen: Alle Kunden können nicht mehr über ihren gewählten Namen auf die eigenen Daten zugreifen: „Millions of innocent users are experiencing outages to their services because of Microsoft’s attempt to remediate hostnames associated with a few bad actors„, so Natalie Goguen von no-ip.com in einer Meldung zu den Ausfällen.
Obwohl man in der Vergangenheit mit verschiedenen Stellen und Firmen zusammengearbeit hätte um den Missbrauch der eigenen Dienste zu verhindern, habe Microsoft die Firma gar nicht erst kontaktiert, sondern vor dem Bundesbezirksgericht in Nevada direkt die Kontrolle über die wichtigsten Domains erstritten – und über diese Domains laufen dann die Sub-Doamins, die zu den verschiedenen Speicherorten der Kunden gehören. Microsoft selbst gab an, dass man nur die „bösen“ Seiten ausfiltern wolle, die guten aber weiterhin zu den jeweiligen IP-Adressen umleiten wolle. Offensichtlich gelingt dies aber nicht, laut no-ip.com sei Microsofts Software wohl nicht in der Lage, mehrere Milliarden Zugriffe zu filtern.
Wann no-ip.com wieder den vollen Zugriff auf die eigenen Domains erhält, oder Microsoft es schafft, den echten Internet-Traffic von Malware-Seiten zu filtern und zu trennen, steht bisher noch nicht fest. no-ip.com arbeite aber daran, schnell eine Lösung zu finden: „We will do our best to resolve this problem quickly„.