So wird der Raspberry Pi zur Überwachungskamera: Mit der freien Software “motion” erkennt er Veränderungen im Kamerabild, kann diese markieren und eine Email versenden. Im ersten Teil haben wir gezeigt, wie man motion installiert und startet: Hier zeigen wir, wie man die Einstellungen anpasst!
motion konfigurieren: Einstellungen für die Überwachungskamera!
Wie viele Linux Programme lassen sich die motion Einstellungen über eine Konfigurationsdatei bearbeiten. Diese liegt im Ordner “/etc/motion”. Vor dem Bearbeiten sollte man eine Sicherungskopie erstellen. Das geht mit diesem Befehl:
sudo cp /etc/motion/motion.conf /etc/motion/motion.conf.bak
Anschließend kann man die Datei mit diesem Befehl mit dem Nano Editor aufrufen und bearbeiten:
sudo nano /etc/motion/motion.conf
Zum Bearbeiten sind diese Befehle im Editor praktisch: Mit STRG + O speichert man die Änderungen, mit STRG + X schließt man den Editor. Mit STRG + W kann man nach Wörtern suchen. Ansonsten kann man den Cursor mit den Pfeiltasten bewegen und Zeilen mit der Raute “#” auskommentieren oder die Werte abändern.
motion.conf: Diese Werte sollte man ändern!
Mit STRG + W lässt sich direkt zu den Zeilen springen, um die Werte anzupassen. Beim ersten Aufrufen ist es aber hilfreich, sich mit etwas Zeit die gesamte Datei anzusehen: Hier lassen sich zahlreiche Einstellungen später noch auf die eigenen Bedürfnisse zuschneiden!
- rotate: Dieser Wert sorgt dafür, dass das Bild gedreht wird. Bei “0” wird das Bild so verwendet, wie es aus der Kamera kommt. Wird das Bild “auf dem Kopf stehend” angezeigt, hilft der Wert “rotate 180”.
- width: Dies gibt an, wie breit das aufgenommene Bild sein soll: Zum Beispiel 1280 für HD-Auflösung oder 1920 für Full-HD.
- height: Dies gibt die Höhe vor. 720 wäre passend für HD (Breitbild), 960 für HD im 4:3 Format. 1080 ist der richtige Wert für ein Bild in Full-HD Auflösung.
- threshold: Dies gibt an, wie viele Pixel zwischen zwei Bildern unterschiedlich sein müssen. Je größer die Auflösung, desto größer sollte auch dieser Wert sein, um erst bei deutlicher Veränderung zu reagieren.
- stream_port: Das ist der Port, über den man per Browser auf die Bilder zugreifen kann, während motion läuft. Dieser Port sollte auf 8081 gestellt werden: Das ist der Standard-Port für motion.
- stream_localhost: Dieser Parameter verbietet Zugriffe auf den Bilder-Stream von anderen Rechnern im Netzwerk. Setzt man den Wert auf “stream_localhost off”, kann man auch von anderen Computern per Browser auf die Bilder zugreifen.
Neben den Standard-Werten zum Einstellen der wichtigsten Vorgaben gibt es noch weitere wichtige Einstellungen: Die regeln, was passieren soll, wenn motion eine Bewegung im Bild erkennt.
Hat man alle Änderungen an den Einstellungen von motion fertiggestellt, kann man die Datei mit STRG + O speichern und mit STRG + X den Editor wieder beenden.