Also sagen wir mal so: das HowTo suggeriert, dass es sich bei den ganzen Paketen um basics handelt, die man unbedingt installiert haben muss - und dass ist einfach grundfalsch. Auch der Hinweis auf die benötigten Installationsquellen ist falsch, denn es werden channels angegeben, die über die offiziellen SuSE-channels hinausgehen, und die (abgesehen von guru & packman) für die Multimediafähigkeit nicht notwendig sind - KDE3, GNOME-UPDATE, die Mozilla-channels, wine, sax2, xorg72, openoffice, nadvornik, java, Printing und filesystems werden Beispielsweise ohne jegliche Differenzierung als Repositories bezeichnet, die man 'UNBEDINGT HINZUFÜGEN' sollte - hinsichtlich des Paketmanagements ist es aber besonders wichtig, nur jene Quellen zu verwenden, die man a) kennt und b) auch benötigt, und da sind Rundumschläge völlig fehl am Platze. Beispielsweise sind zusätzlich Java-Quellen seit einiger Zeit nicht mehr nötig, denn die bis vor einiger Zeit bestehenden Abhängigkeiten zu den Paketen von oc2pus werden mittlerweile von packman (der die Pakete von oc2pus übernommen hat) aufgelöst.
Zudem halte ich es für Einsteiger einfach nicht hilfreich, auf ein HowTo verwiesen zu werden, welches einem zur Installation von derart vielen Paketen nötigt. Gerade SuSE ist per default doch schon mit zahlreichen Multimediaplayern ausgestattet, wozu denn noch vier weitere empfehlen? Das schafft doch eher Unübersichtlichkeit als Klarheit, zumal man doch nicht befürchten muss, dass der user nicht irgendwann mal von selber auf die Idee kommt, alternative Anwendungen auszuprobieren.
Wirklich kritikwürdig finde ich es, dass Pakete vorgeschlagen werden, deren Zweck aus dem Artikel nicht hervorgeht. Ein paar Beispiele:
libxine1-jack - Ein xine-plugin, welchen man nur benötigt, wenn man JACK als soundserver verwendet. Jack selbst ist kein default und wird in erster Linie für die professionelle Audiobearbeitung verwendet.
mpeg2dec, transcode, a52dec - Konverter, die man nur benötigt, wenn man tatsächlich auch konvertieren möchte
toolame - encoder, dessen Funktion mit 'lame' bereits abgedeckt ist
mkvtoolnix - Anwendung zur Erstellung und Manipulation von Matroska-Formaten
vamps - Ein Kommandozeilen DVD-shrinker
Etc. etc. - Das ganze unter der lapidaren Überschrift 'DVD-und Multimediawiedergabe mit openSUSE'. Etwa ein Viertel dieser Pakete habe ich noch nicht mal installiert, und bei mir funktioniert Multimedia völlig problemlos.
Zwar lässt sich darüber streiten, was denn nun genau zur halbwegs ernstzunehmenden Multimediafähigkeit gehört, aber dann sollte dieser Bereich auch klar umrissen werden, und nicht lediglich das Abspielen von Video-DVDs als codec-Problem vorangestellt werden. Und erst recht nicht sollte bezüglich der Frage, wie man denn den Firefox dazu bringt, Videos abzuspielen, auf ein derartiges HowTo verwiesen werden.
Nur weil das von Leuten in ihrer Freizeit erstellt worden ist, heißt es doch nicht, dass man etwas Sorgfalt walten lässt, oder?