Schaltsekunde: Heute Nacht länger schlafen – wenn auch nur eine Sekunde…
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30.06.2015, 13:27 Uhr (1637x gelesen)
Die Erde dreht sich etwas zu langsam für unsere Uhren: Darum werden immer wieder Schaltsekunden – oder zum Schaltjahr sogar ein ganzer Tag – eingefügt, damit die Uhr mit den astronomischen Begebenheiten wieder parallel läuft. Heute Nacht wird wieder eine Schaltsekunde eingefügt: Ausgehend von der Weltzeit UTC wird um Mitternacht eine Sekunde hinzugefügt.
Bei uns (MESZ – Mitteleuropäische Sommerzeit oder CET für Central European Time) ist es dann bereits 2 Uhr nachts: Um 01:59:59 wird die Sekunde auf 01:59:60 eingefügt. Schuld ist der Mond: Die Zeit für einen Tag ist eigentlich an die Erd-Umdrehung gekoppelt. Diese wird aber mit der Zeit leicht langsamer: Der Mond bremst mit seiner Gravitation die Erde ganz leicht aus. Durch die Gravitation des Mondes entstehen auf der Erde die Gezeiten, Ebbe und Flut. Die Flutberge sind nicht nur für das Hochwasser während der Gezeiten verantwortlich, sondern bremsen die Drehgeschwindigkeit der Erde auch ab.
Durch die zusätzliche Sekunde wird die Uhr also eigentlich eine Sekunde zurückgestellt – von Hand werden aber wohl die wenigsten die Zeit an den Uhren umstellen, Funkuhren und die Zeit-Server im Internet, mit denen viele Computer und Handys ihre internen Uhren synchronisieren, werden die Schaltsekunde aber berücksichtigen. Eingeführt wurde sie übrigens bereits 1972. Seit Anfang der 70er Jahre geben Atomuhren an 70 verschiedenen über die Erde verteilten Zeitinstituten die Weltzeit UTC vor. Diese soll aber parallel zu der Sonnenzeit UT1 laufen (bestimmt durch die Erdrotation) und maximal 0,9 Sekunden Differenz betragen. Damit man die Uhren wieder aneinander angleichen kann, wird in manchen Jahren am letzten Juni- oder am letzten Dezembertag eine zusätzliche Schalsekunde eingefügt.