Google hat eine neue Version des Chrome-Browser für iPhone, iPad und iPod Touch veröffentlicht – und das gerade gestern, dem Tag, an dem zahlreiche Apple-Nutzer den Standard-Browser Safari nur noch eingeschränkt nutzen können (gegen die Safari-Problem gibt es aber eine Not-Lösung!). Google hat mit der neuen Version des Chrome Browsers für iOS eine wichtige Änderung eingebaut, die eigentlich schon seit der Veröffentlichung von iOS 8 vor anderthalb Jahren auf sich warten ließ: dem Wechsel von UIWebView auf WKWebView. Das soll laut dem Google Chromium Blog vor allem viel an Stabilität bringen: Der Browser soll bis zu 70 Mal weniger abstürzen:
The biggest change is in stability: with WKWebView’s out-of-process rendering, when the web view crashes or runs out of memory, it won’t bring down all of Chrome with it. As a result, Chrome crashes 70% less with WKWebView. Even when counting the “Aw, Snap!” page shown when the renderer crashes, there’s still a big improvement.
Neben der Stabilität hat der Wechsel der von dem Browser genutzten Engine aber auch deutliche Geschwindigkeitsvorteile, wie Google in der folgenden Grafik zeigt: Die „Javascript Performance“, mit der der Browser Javascript-Inhalte berechnet und anzeigt, ist sowohl auf einem iPhone 6S als auch auf einem iPad der 4. Generation deutlich besser mit dem neuen Chrome (in blau dargestellt).
Auch das Wechseln zu anderen, sich gerade im Hintergrund befindlichen Tabs soll mit dem neuen Chrome deutlich schneller gehen, die die Seiten beim Wechsel der Tabs jetzt 25% weniger neu geladen werden müssten. Das Wechseln zwischen den Tabs geht sehr leicht, auch das Schließen nicht mehr benötigter Fenster geht mit einem einfachen Wischen – diese Funktion hat Chrome dem Safari Browser auf dem iPhone voraus. Wer auch sonst mit dem Chrome surft, kann die Vorteile des Google Browsers noch besser ausnutzen: So lassen sich die auf anderen Geräten geöffneten Webseiten auch auf dem Handy als Tabs anzeigen, wenn man mit der gleichen Google-ID angemeldet ist – das funktioniert beim Safari auch, allerdings nur auf Apple Geräten.
Nachdem lange Zeit Apples eigener Safari-Browser der einzige Browser für iPhone und iPad war, erlaubte der Konzern seit 2009 die Installation anderer Webbrowser wie Firefox, Chrome oder Opera – diese mussten aber die gleiche WebKit Engine benutzen wie der Safari Browser selbst, darum dauerte die Portierung des Firefox Browsers deutlich länger. Der Chrome ist jetzt, mit der neuen Version 48.0.2564.87 eine schnelle Alternative zum Safari geworden, hat aber immer noch einen kleinen Nachteil: Da der Safari der Standard-Browser auf iPhone und iPad ist, öffnen sich Links zum Beispiel aus einer Email auch weiterhin in dem Apple-Browser.