Aus für echte Flatrates: Ab Oktober wird O2 die Geschwindigkeit drosseln, wenn man zu viele Daten aus dem Internet herunterlädt – ab 300GB wird die Geschwindigkeit dann reduziert. Das kennt man bereits vom Handy: Wenn man mehr Daten verbraucht hat, als in seinem aktuellen Tarif erlaubt sind, drosseln Mobilfunk-Anbieter wie O2 die mobile Surfgeschwindigkeit so stark, dass selbst Emails oder WhatsApp-Nachrichten zur Qual werden. Das soll ab 1. Oktober jetzt auch die DSL Kunden von O2 treffen: Wer in drei Monaten mehr als 300GB Datenvolumen verbraucht hat, dessen Surf-Geschwindigkeit wird im nächsten Monat gedrosselt.
Tipp: Megabyte (MB) und Gigabyte (GB): Wie groß ist das?
300GB klingt dabei zunächst viel – das Datenvolumen wird aber durch alle Nutzer eines Anschlusses aufgeteilt. Wer mit der ganzen Familie über einen Anschluss surft, erreicht das Limit damit deutlich schneller als ein Einzelnutzer. Außerdem: Mit immer neuen Anbietern für Musik- und Filmstreaming, Online-Spielen oder regelmäßigen Updates für Windows, Programme oder die Handy-Software kann im Monat aber schnell ein hoher Verbrauch zustande kommen. Es muss nämlich gar kein illegales Filesharing sein: Rund-um-die-Uhr Musik von einem Streaming-Dienst wie Spotify, die Fussball-WM per Live-Stream und ein paar Streaming-Filme oder Serien über Anbieter wie Amazon, iTunes oder demnächst auch Netflix.
Zusätzlich zum normalen Surfen, Emails, Facebook oder kleinen YouTube-Filmchen kommt da dann schnell ein größeres Datenvolumen zusammen: Während ein Lied beim Streaming nur auf 4-8MB kommt, ist ein Musik-Video bei iTunes schon knapp 60-80MB groß – und zwei Folgen „How I Met Your Mother“ verbrauchen zusammen etwa 1,5 GB. Und während immer mehr Anbieter vom einfachen HD mit 720p auf Full-HD mit 1080p wechseln, stehen die nächsten, hochauflösenden Filme im 4K Format quasi schon vor der Tür.
O2 selbst versucht dagegen die Kunden zu beruhigen: Der Durchschnitts-Nutzer habe einen Verbrauch von nur ca. 21GB pro Monat und würde die Drosselungs-Grenze von 300GB im Monat gar nicht erreichen. Der Konzern selbst sieht die Drosselung auch nicht als Nachteil, sondern wirbt mit einem „Fair-Use-Vorteil„. Betroffen sein sollen zunächst Neuverträge – aber auch ältere Verträge von Bestandskunden, bei denen bereits Volumengrenzen festgehalten sind, werden von der Datenbremse betroffen sein: Laut n-tv sind das alle DSL Verträge seit dem 17. Oktober 2013.
Die „Datenbremse“ des „Fair Use Vorteils“ springt automatisch an, wenn man drei Monate in Folge mehr als 300GB verbraucht hat. Kommt man im 4. Monat wieder über die 300GB-Grenze, drosselt O2 die Geschwindigkeit auf maximal 2MBit/s. Wer ein größeres Datenvolumen braucht, kann entweder weitere 100GB bei voller Geschwindigkeit dazubuchen (4,99 EUR zusätzlich pro Monat) oder das „DSL Upgrade Unlimited“ (14,99 zusätzlich pro Monat) bestellen: Hier kann man auch weiterhin die volle Geschwindigkeit nutzen und hat wieder eine echte Flatrate.