Die Foto-Plattform Pinterest wird um eine Message-Funktion erweitert und soll damit zum Facebook-Messenger und WhatsApp-Konkurrenten werden. Bei Pinterest konnten die Nutzer bisher ihre Bilder-Sammlungen mit einer Beschreibung an virtuelle Pinnwände anheften, die von den anderen Nutzern dann weiter geteilt oder kommentiert werden können. Jetzt sollen sich über den Bilderdienst aber auch private Nachrichten verschicken lassen.
Mit der Messaging-Funktion sollen sich die Nutzer auch untereinander kurze Nachrichten schreiben oder Fotos senden können. Pinterest tritt damit in Konkurrenz zu den beliebten Messaging-Diensten wie WhatsApp, Facebook oder Threema – allerdings vor allem für die fotobegeisterten Mitglieder.
Bis zu zwei Millionen sogenannter Pins werden jeden Tag versendet, so Pinterest Product Designer Tom Watson im Pinterest-Blog. Man konnte sich zwar schon jetzt über die Kommentar-Funktion der einzelnen Bilder austauschen, diese Kommentare waren dann aber öffentlich und für alle Mitglieder sichtbar. Die neue Funktion soll schließlich auch echte Privat-Nachrichten der Mitglieder untereinander erlauben, die von den anderen Nutzern nicht mehr mitgelesen werden können – ganz wie bei den anderen Messenger-Apps auch. Verschickt man dann einen Pin an einen anderen Nutzer, kann der darauf wiederum mit einem Bild („Pin“) oder einer Chat-Nachricht antworten. Wem das nicht reicht, kann seinen Pin und seine Nachrichten jetzt auch an mehrere Nutzer gleichzeitig verschicken.
Pinterest-Manager Matt Crystal springt mit seinem Team dabei auf den aktuell boomenden Zug mit Messaging-Apps auf: Facebook hatte erst Anfang des Jahres den WhatsApp-Messenger übernommen, jetzt trennt es die eigene Messenger-Funktion von der mobilen Facebook-App ab um den eigenen Facebook-Messenger weiter zu verbreiten – und in Zukunft mit dem Messenger, genau wie mit WhatsApp, vielleicht Geld zu verdienen.
Und die Dienste mit Kurzzeit-Nachrichten, die sich nur einmal ansehen oder lesen lassen, sind ebenfalls gerade sehr populär – und ebenfalls stark von Facebook gefördert: Kurz nachdem Facebook seinen eigenen Dienst „Slingshot“ vorgestellt hatte, brachte die zu Mark Zuckerbergs Facebook-Imperium gehörende Foto-App Instagram den „Bolt“ Messenger heraus. Beide Apps funktionieren wie „Snapchat“ oder „Taptalk“: Nachrichten an die eigenen Freunde werden direkt nach dem einmaligem Lesen oder Betrachten direkt gelöscht.