Mit einem großen Cyber-Angriff haben Hacker in über 90 Ländern PCs infiziert, wie unter anderem der Schweizer Tagesanzeiger meldet: Betroffen seien auch zahlreiche PCs in englischen Krankenhäusern. Die Angreifer sperrten die PCs und forderten ein Lösegeld, das in Bitcoins bezahlt werden solle – ansonsten bekommt man keinen Zugriff mehr auf den Rechner und die Daten.
Was für Privatpersonen schon sehr ärgerlich ist, ist gerade bei Krankenhaus-PCs noch deutlich schwerwiegender: Laut dem Bericht sollen zahlreiche englische Kliniken Patienten nach Hause geschickt haben oder nur noch Notfälle aufgenommen haben, da ein Zugriff auf Telefon- und IT-Systeme nicht mehr gewährleistet war.
Die Angriffe haben am Freitag Abend PCs in über 90 Ländern infiziert: Schuld sei eine Sicherheitslücke in Microsofts Windows-Betriebssystem, die früher von der NSA genutzt und dann bekanntgemacht wurde: Die aktuell eingesetzte Malware hat den Namen „Wanna Decryptor“. Microsoft hat zwar mittlerweile ein Update für die Sicherheitslücke veröffentlicht: Wer es aber noch nicht installiert hat oder eine ältere Windows-Version nutzt, für die der Hersteller keine Updates mehr veröffentlicht, riskiert seine Daten.
Your files have been encrypted
Ooops, your files have been encrypted und Ooops, your important files are encrypted: So meldet sich der Virus, nachdem er einen PC erfolgreich infizieren konnte. Wer das geforderte Lösegeld nicht zahlt, soll seine verschlüsselten Daten nicht mehr nutzen können. Bisher gibt es noch keine Schutz-Programme, die den PC und die verschlüsselten Daten wieder retten können: Wer den PC dringend braucht, wird daher wahrscheinlich das Lösegeld zahlen.
Wer allerdings aktuelle Sicherheitskopien aller wichtigen Daten hat, wird den Virus mit einer Neu-Installation des Windows-Betriebssystems wieder los – da dabei die Festplatte unbedingt formatiert werden sollte, sind die Daten auf dem PC dann verloren.