Ein Virus ist auf dem PC zuhause schon nicht schön und sorgt für viel Arbeit durch Daten-sichern, Viren-Software installieren oder komplettes Neu-Installieren des PCs. Auf einem Krankenhaus-PC kann ein Virus aber wirklich gefährlich werden, wenn dadurch der Betrieb stark beeinträchtigt wird.
Ein australisches Krankenhaus setzt noch zu anscheinend großen Teilen auf Windows XP Rechner: Das ist den Mitarbeitern jetzt zum Verhängnis geworden: Ein Computer-Virus griff dass mittlerweile 14 Jahre alte Betriebssystem an, das von Microsoft nicht mehr weiter mit den notwenigen Updates für gefundene Sicherheitslücken versorgt wird. Laut der Webseite des Royal Melbourne Hospital infizierte der Virus die Rechner auf der Pathologie-Station – damit er sich nicht weiter verbreitete, kommunizierte diese nur noch per Fax mit den anderen Stationen. Die Mitarbeiter mussten zwischenzeitlich die entnommenen Blut-, Urin- oder Gewebe-Proben ohne Computerunterstützung untersuchen.
Das IT-Team habe die meisten Rechner-Systeme wieder zum Laufen gebracht, um die Einschränkungen so gering wie möglich zu halten und die Sicherheit der Patienten zu gefährden. Aktuell arbeite man daran, den Virus auf den letzten Windows XP Computern zu eliminieren und die volle Funktionalität wiederherzustellen.
Dies ist nicht das erste Mal, dass Probleme mit einem völlig veralteten Computersystem zu großen Störungen führten: Ende letzten Jahres sorgte ein ausgefallener PC am Flughafen Orly in Paris für Störungen und Wartezeiten: Der Rechner aus dem Jahr 1992 versorgte den Tower des Flughafens bereits seit 23 Jahren wichtigen Wetterdaten für die Piloten.
Microsoft hat die Unterstützung für Windows XP im April 2014 nach 12 Jahren eingestellt: Mittlerweile gibt es keine Updates mehr für Computersysteme, die mit dem veralteten Betriebssystem laufen – und das sind neben den Computern in dem australischen Krankenhaus auch immer noch zahlreiche Heim- und Büro-PCs und sogar Geldautomaten, die das System al Grundlage nutzen, wie dieses Video zeigt.