Android kann es theoretisch seit drei Jahren, mit dem kommenden „Android L“ wird die automatische Verschlüsselung jetzt automatisch aktiviert – genau wie bei dem am Mittwoch erschienenen iOS 8 für Apple-Geräte: Ist das Handy mit dem vierstelligen Passcode gesperrt, sind die Daten automatisch verschlüsselt und lassen sich nicht einfach auslesen – auch nicht von Apple und Google selbst. Das ist ärgerlich für Polizei und Geheimdienste: Ohne den Besitzer lassen sich die Daten selbst nicht mehr freigeben.
Die neue Android-Version, „Android L“ oder auch „L Release“ genannt, soll die aktuelle Version 4.4 „KitKat“ ablösen. Das Update wird für diesen Herbst, wahrscheinlich Mitte bis Ende Oktober erwartet. Direkt ab Werk sollen damit die Daten verschlüsselt werden – Ermittlungsbehörden sollen danach keinen einfachen Zugriff mehr auf die im Handy gespeicherten Daten haben. Die Washington Post zitiert in einem Artikel die Google-Sprecherin Niki Christoff: Laut ihr war eine Verschlüsselung bereits seit 2011 mit einigen Android-Geräten möglich. Die Software-Schlüssel, um wieder an die so gesicherten Daten zu gelangen, werden dabei nicht außerhalb des Handys gespeichert: Diebe oder auch die Polizei haben dann keine Chance mehr, an die verschlüsselten Daten zu kommen. Die nächste Android-Version habe die Verschlüsselung dann schon automatisch aktiviert.
Android L, die neue Version von Googles Betriebssystem, wird für Oktober erwartet. Alle neuen Android Smartphones und Tablets sollen dann mit automatischer Verschlüsselung ausgestattet sein – ob auch ältere Geräte die neue Sicherheits-Funktion bekommen, hängt an den Geräte-Herstellern: Die Anbieter wie Sony, Samsung oder HTC übernehmen die neuen Android-Versionen und versehen sie meistens noch mit zahlreichen eigenen Erweiterungen, bevor sie dann an die Kunden ausgeliefert werden. Ob und wann man also ein Update für sein Smartphone erhält, liegt am Handy-Hersteller: Samsung hat gerade die Galaxy S III Nutzer vom letzten Update ausgesperrt: Das Handy soll nicht genug Arbeits-Speicher besitzen, um die aktuelle Funktion sinnvoll nutzen zu können.
Das auf iPhone, iPad und iPod Touch eingesetzte iOS Betriebssystem verschlüsselt die Daten auf dem Gerät in Version 8 auch automatisch: Das am 17. September erschienene iOS Update soll mehr für die Sicherheit der Nutzer-Daten tun, ein gefundenes Handy lässt sich nicht mehr einfach entsperren, um an die Daten zu gelangen. Besitzt man ein iPhone 5, 5S oder 6 braucht man den Code auch nicht mehr eingeben: Der eingebaute Touch-ID Sensor liest den Fingerabdruck und schaltet dann das Telefon frei – oder nicht.