Amazon lässt die Fragen, die man der digitalen Assistentin Alexa stellt, teilweise auch von Menschen prüfen: Dies sei wichtig, um die Spracherkennung zu verbessern. Große Mühe mit dem Datenschutz scheint man sich aber nicht zu machen: Die Aufnahmen sollen von Personen in Polen im Home-Office abgehört werden, berichtet der Bayrische Rundfunk: Wer dabei noch mithört, kann der Konzern nicht überprüfen. Es sollen aber auch private Details wie Namen oder Ortsbezeichnungen zu hören sein.
Wer das nicht möchte, kann die manuelle Überprüfung der eigenen Fragen an Alexa jetzt auch abstellen. Das ist nicht unwichtig, schließlich versteht Alexa wie auch Siri manchmal auch andere Begriffe als ihr „Wakeword“: Dann werden kurze Aufnahmen aus dem Privatleben der Nutzer an Amazon gesendet und dort eben auch von anderen Menschen ausgewertet. Bei Apples Siri Prüf-Team gab ein Mitarbeiter an, dass auch private und geschäftliche Gespräche oder Menschen beim Sex zu hören gewesen seien.
Manuelle Alexa-Prüfung abschalten
Zum Abschalten der manuellen Überprüfung durch Amazon-Mitarbeiter braucht man zunächst die aktuelle Version der Alexa App. Hier klickt man oben links auf das Menü mit den drei Strichen und wählt dort den Punkt „Einstellungen“.
In den Datenschutz-Einstellungen von Alexa sucht man dann nach „Legen Sie fest, wie Ihre Daten Alexa verbessern sollen.“ Hier schreibt Amazon, dass die „Sprachaufnahmen möglicherweise bei der Entwicklung neuer Funktionen verwendet und hierbei manuell überprüft“ werden: Das sei wichtig, „um unsere Services zu verbessern“.
Wer trotzdem nicht möchte, dass Amazon-Mitarbeiter die eigenen Fragen an Alexa abhören, kann das hier deaktivieren: Dazu deaktiviert man den Punkt „Bei der Verbesserung von Amazon Services und beim Entwickeln neuer Funktionen mithelfen“, indem man den Punkt wie auf dem Bild oben nach links schiebt.
Amazon reagiert dann etwas beleidigt und zeigt den Warnhinweis nicht einmal mehr komplett an: Man muss selber durch das Textfenster scrollen. Amazon weist hier noch einmal darauf hin, dass die Spracherkennung dann noch schlechter arbeiten könne als bereits bisher und neue Funktionen möglicherweise nicht mehr funktionierten: Dafür werden die Sprachaufnahmen aber auch nur noch automatisiert von Computerprogrammen ausgewertet.