Apple soll in Zukunft wieder mehr mit Google zusammen arbeiten: Apple soll dazu große Teile seiner iCloud Plattform, die Daten der Nutzer mit mehreren iPhones und iPads abgleicht und auch ganze Backups speichern kann, künftig auf Googles Cloud Plattform lagern: Damit ist Apple nicht mehr so abhängig von den derzeitigen Anbietern – allen voran dem Amazon Cloud Service. Aber nicht nur die Abhängigkeit von den bisherigen Anbietern soll für Apple entscheidend sein: Google sei darüber hinaus günstiger und hätte seine Rechenzentren mit Glasfaser-Anschluss untereinander vernetzt.
Bisher lagert Apple die Daten der iCloud größtenteils bei „Amazon Web Services“ (AWS) und bei Microsoft Azure – mit dem Umstieg zu Googles Cloud Diensten soll der neue Cloud Chef bei Google, Diane Greene, gleich einen „großen Fisch“ an Land gezogen haben: Apple soll zwischen 400 und 600 Millionen US$ an Google zahlen, berichtet die News-Seite CRN. Unklar ist dabei aber bisher, ob es sich dabei um einen Jahresbetrag für die Nutzung der Dienste handelt – was aber wahrscheinlich klingt: Morgan Stanley hatte letzten Monat in einem Report die Schätzung angegeben, dass Apple aktuell etwa eine Milliarde US-Dollar jährlich für die der Amazon Web-Services ausgebe: Der Deal mit Google würde also die Kosten tatsächlich stark senken.
Apple will die Kosten aber auch noch weiter einsparen und setzt daher auch auf eigene Datencenter: Aktuell soll der Konzern für 3,9 Milliarden US$ Rechenzentren im US-amerikanischen Arizona und in Irland und Dänemark bauen, von denen die ersten noch dieses Jahr in Betrieb gehen sollen.
Es ist das erste Mal seit langer Zeit, dass die beiden Unternehmen wieder aufeinander zugehen: Mit der Vorstellung des ersten iPhone 2007 herrschte noch Frieden im Silicon Valley. Als Google dann aber sein eigenes mobiles Betriebssystem Android auf den Markt brachte, das aus Apples Sicht in vielen Punkten eine dreiste Kopie war, wurden die Beziehungen zueinander mehr als frostig: Apple schmiss die Google Apps „Karten“ und „YouTube“ mit dem Update auf iOS 6 einfach von den Geräten und brachte sein eigenes Kartenprogramm, das zwar noch nicht ganz ausgereift war, mit 3D Ansichten und echter Navigation aber schon mehr Funktionen besaß als Google Maps für iPhone und iPad.
Neben Apple kehren aber auch weitere Dienste Amazon den Rücken: Erst vor wenigen Wochen hat der Musik-Streaming-Dienst Spotify bekannt gegeben, dass man in Zukunft vollständig auf die Google Cloud Platform setzen werde.