Auf Canons Tintenstrahldrucker Pixma MG6450 lässt sich eigene Software installieren – zum Beispiel der 3D-Shooter Doom, der Anfang der 90er Jahre sehr beliebt war. Schuld daran ist eine Sicherheitslücke, mit der sich dem Drucker neue Firmware unterjubeln lässt, demonstrierte der Sicherheits-Experte Michael Jordon auf der Sicherheitskonferenz 44Con in London. Neben einem Spiel ließe sich aber auch Schad-Software installieren, die unbemerkt andere Computer infizieren könne.
Um das Doom Spiel auf dem Drucker zu installieren, nutzte Jordon das Web-Interface, mit dem sich der Drucker steuern und verwalten lässt. Hier war nach seinen Angaben keine Passwort-Abfrage eingebaut, theoretisch hätte sich jeder mit Zugriff auf das Netzwerk dort anmelden können. In dem Web-Interface konnte Jordon dann die DNS-Einstellungen manipulieren, damit sich der Drucker neue Firmware-Updates nicht mehr bei Canon, sondern auf einem eigenen Server holt.
Diese manipulierte Firmware enthielt in dem gezeigten Beispiel dann den Code für den 1993 veröffentlichten 3D-Shooter „Doom“, das zu seiner Zeit mit seiner 3D-Grafik als „Meilenstein im Bereich der Computerspiele“ galt. Viel ist davon noch nicht zu sehen, neben dem funktionierenden Start-Menü sind die einzelnen Levels zwar bereits über die Knöpfe an Canons Tintenstrahldrucker spielbar, die Farben und Texturen der Levels sind aber noch falsch, wie dieses Video zeigt. Trotzdem scheint das Spiel auf dem Pixma MG6450 Drucker tatsächlich zu funktionieren: Man kann anscheinend die Person steuern, sich drehen und auch auf die Gegner schießen.
Statt dem Spiel hätte Michael Jordon aber auch andere Software installieren können, die zum Beispiel die gedruckten Dateien überwacht und speichert oder von einem BOT-Netz-Server Befehle annimmt, um dann zum Beispiel unbemerkt Spam-Emails zu versenden oder an DDoS-Angreifen teilzunehmen. Und das Infizieren der Pixma Drucker scheint auch über das Internet zu funktionieren, wie Jordon in einem Blog-Post schreibt.