IT-Experten des russischen Unternehmens „Kaspersky“ haben in weiten Teilen des Nahen Ostens und Nord-Afrikas einen hochkomplexen Computervirus entdeckt. Der Virus, „Flame“ genannt, soll zwanzig mal größer sein als der Virus Stuxnet, der vor zwei Jahren iranische Atomanlagen befallen hatte.
Laut den Experten wird der Virus „Flame“ ausschließlich zu Spionagezwecken genutzt. Er erkennt nicht näher bekannte Schwachstellen im Windows Betriebssystem und nistet sich dort ein. Kaspersky vermutet der Computervirus könne Daten sammeln, die Einstellungen des befallenen Computer ändern, das interne Mikrofon für Gesprächsmitschnitte einschalten, Screen-Shots machen und Chat-Konversationen aufzeichnen. Der Computervirus sei besonders bei Chat-Programmen aktiv. Das erste Auftreten von „Flame“ wird teilweise auf 2007 datiert. Es sind aber auch Änderungen von 2011 und 2012 zu finden, was darauf schließen lässt, dass weiterhin am Virus gearbeitet wird.
Über die Herkunft des Virus ist noch nichts bekannt. Auch soll er nicht den gleichen genetischen Code wie Stuxnet haben, was ausschließt, dass es sich um die gleiche Gruppierung von Programmierern handelt. Die endgültige Analyse des Virus hält noch an und wird nicht in den nächsten Tagen erwartet.
Sollten sich die Angaben von Kaspersky bestätigen, wäre „Flame“, nach“ Stuxnet“ und dem Virus „Duqu“, die dritte im großen Stil verbreitete Cyber-Waffe.