Linux 4.4 ist da: Neuer Grafik-Treiber für den Raspberry Pi + Optimierungen für SSDs
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11.01.2016, 09:34 Uhr (3677x gelesen)
Die neue Version des Linux-Kernels ist da: Version 4.4 behebt einige Fehler und bringt vor allem zahlreiche Verbesserungen mit – dazu gehören auch Optimierungen bei der Nutzung von SSD Festplatten. Eine neue, schnellere Bearbeitung von TCP-Handshakes im Netzwerkbereich soll unter dem neuen Kernel auch DDoS-Attacken erschweren: Dabei werden Server durch eine sehr Hohe Anzahl an Abfragen so sehr belastet, dass sie wichtige Anfragen nicht mehr ausführen können.
Neu im Linux Kernel 4.4 sind auch einige neue oder verbesserte Treiber: Während für den Raspberry Pi zum ersten Mal eigene, freie Treiber mitgeliefert werden, wurden die Treiber für die Grafichips von AMD und Intel verbessert und sollen jetzt mehr Geschwindigkeit aus den Grafikchips holen können. Broadcom selbst hat die Entwicklung des neuen Open Source Grafiktreibers für den Raspberry Pi vorangetrieben: Der kleine Mini-PC nutzt in den bisher erschienenen Modellen die Grafikchips von Broadcom. Auch Linux Distributionen, die in einem virtuellen PC laufen, profitieren von den Grafik-Updates: Sie sollen jetzt die 3D-Beschleunigung des Rechners nutzen können, auf dem der virtuelle PC läuft.
Schnelle „Open-Channel SSDs“, die hauptsächlich in Servern eingesetzt werden, sollen in Zukunft mit dem neuen Linux Kernel schneller sein: Dafür können sie jetzt einige Aufgaben direkt an das Betriebssystem abgeben. Außerdem wurde die Polling-Technik aus dem Netzwerk-Treiber auch für die Verarbeitung großer Datenpakete mit schnellen Flash-Speichern (wie SSDs) übernommen, was zu höheren Geschwindigkeiten beim Kopieren oder verschieben von Daten sorgen soll.
Der neue Linux-Kernel kann direkt von der Webseite kernel.org heruntergeladen werden, wenn man ihn selber in sein Linux-System einpflegen möchte. In der Regel liefern die meisten bekannten Linux-Distributionen aber auch sehr schnell neue Versionen mit dem neuen Kernel nach.