Ab dem 9. Juli könnten mehrere hunderttausend PCs offline bleiben: Schuld ist der Trojaner „DNS Changer“, der diese Computer infiziert hat und alle Internet-Befehle über eigene Server umleitet. So sollen diese Rechner, als Bot-Netz zusammengeschlossen, auf andere Webseiten umgelenkt werden können – zum Beispiel um mit gefälschten Phishing Webseiten an PIN-Nummern oder Passwörter zu gelangen oder um die Trojaner mit neuen Daten zu versorgen.
Der Virus ist bereits lange erkannt, die Server, auf die die infizierten PCs umgeleitet werden, werden jetzt vom amerikanischen FBI kontrolliert. So können Kriminelle den Trojaner nicht mehr für Phishing und andere Sachen ausnutzen und die PCs können das Internet fast ganz normal nutzen, sie merken meistens gar nichts von der Viren-Infektion.
Am 9. Juli wollen die US-Behörden aber die weiterhin betriebenen Domain Name Server abschalten: Alle Rechner, die sich durch den Trojaner nicht mit den echten DNS-Servern verbinden, sondern auf die bisher noch parallel betriebenen Computer zugreifen, werden damit automatisch vom Internet abgeschnitten. Ohne Internet lassen sich die betroffenen PCs aber auch nicht mehr so einfach mit Anti-Virus Software versorgen: Viele Nutzer werden den Grund für das Problem nicht erkennen und müssen den Rechner neu installieren.
Laut Mashable.com sollten die jetzt von den US-Behörden betriebenen Server schon längst offline sein, sie sollten ursprünglich nur vier Monate in Betrieb sein. Ein Gericht hat wegen der zahlreichen betroffenen Computer diese Zeitspanne verlängert, am 9. Juli werden die Rechner aber jetzt endgültig abgeschaltet.
DNS Changer: Bin ich betroffen?
Um zu prüfen, ob die DNS Einstellungen auf dem eigenen Computer von dem Trojaner „DNS Changer“ manipuliert wurden, hilft die Webseite http://www.dns-ok.us/ oder die deutsche Version http://www.dns-ok.de/. Bei Entwarnung sind Sie sicher und müssen keine Angst haben: Sie komme auch nach dem 9. Juli weiter ins Internet.
Ist der PC aber betroffen, sollten schnell Vorsorge-Maßnahmen getroffen werden. Auf der sicheren Seite ist man, wenn man alle wichtigen Daten sichert, die Festplatte formatiert und Windows neu installiert: So bleiben keine Reste des Trojaners mehr im System.
Wenn man den PC nicht neu aufsetze kann, helfen zahlreiche Anti-Virus Programme wie zum Beispiel das kostenlose „Avira Antivir“ oder „Panda Cloud Antivirus„. Die „DNS Changer Working Group“ hat eine zusätzliche Liste mit Schutz-Programmen zusammengestellt, die den Trojaner „DNS Changer“ erkennen und löschen können. Bei Fragen zu Viren und Schutz-Programmen helfen wir auch in unserem Sicherheits-Forum kostenlos weiter.