Bundeskriminalamt: Falsche Email des BKA enthält Trojaner

Eine angebliche Warnung des Bundeskriminalamtes (BKA) infiziert den PC: Die Email soll angeblich ein Programm enthalten, dass den PC durchsucht und prüft, ob der gefährliche Verschlüsselungstrojaner Locky bereits installiert sind. Dieser verschlüsselt alle Daten auf der Festplatte des PCs und soll sie erst wieder freigeben, wenn die betroffenen Nutzer ein „Lösegeld“ an die Erpresser zahlen. Locky hat bereits zahlreiche PCs in Deutschland, Österreich, den Niederland und den USA infiziert: Daher ist die Wahrscheinlichkeit groß, das zahlreiche Nutzer versuchen, mit der angeblichen Hilfe des BKA den PC zu schützen oder bereits verschlüsselte Daten zurückzubekommen.

Die gefälschte BKA-Email soll sehr echt aussehen und laut einer Pressemitteilung des Landeskriminalamtes Mecklenburg-Vorpommern den Betreff „Offizielle Warnung vor Computervirus Locky“ haben und von „Steven Braun (IT-Beauftragter) Bundeskriminalamt“ stammen. Zusammen mit Herstellern von Sicherheits-Software hätte das BKA einen Ratgeber veröffentlicht, wie man sich vor dem Verschlüsselungstrojaner „Lock“ schützen könne, außerdem liegt der Email die Datei „BKA Locky Removal Kit.exe“ bei: Diese soll angeblich prüfen, ob der der gefürchtete Trojaner bereits den PC infiziert hat und ihn dann entfernen. Das Landeskriminalamt rät, die betreffende Email zu löschen und den Anhang auf keinen Fall zu öffnen.

Startet man solche Schadsoftware, merkt man oft gar nicht, dass es sich um einen Virus handelt: Oft bekommt der Nutzer nur eine Fehlermeldung zu sehen, das Programm installiert sich aber unbemerkt im Hintergrund und sorgt dafür, dass es direkt beim nächsten PC Start wieder aktiviert wird. Viren und Trojaner müssen es aber nicht unbedingt, wie Locky, auf ein Lösegeld abgesehen haben: Oft versuchen sie im Hintergrund an Zugangsdaten, Passwörter oder Online-Banking Daten zu kommen oder den PC unbemerkt zum Versenden von Spam-Emails zu mussbrauchen.