Der in den USA sehr beliebte Streaming-Video Anbieter Netflix startet demnächst auch in Deutschland: Auf der Netflix-Webseite kann man sich bereits mit seiner Email-Adresse registrieren, um direkt benachrichtigt zu werden, wann das Angebot hier startet. Der Online-Videodienst ist vor allem in den USA sehr bekannt: Kunden können Filme und Serien über das Internet an diverse Endgeräte (Internetfähige Fernseher, aktuelle Spielekonsolen, Computer, Handys und Tablets und zahlreiche Settop-Boxen wie das Apple TV oder Googles Chromecast Stick.
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Bislang ist Netflix neben den USA und Kanada nur in einigen wenigen Ländern vertreten: Dazu gehören Großbritanien und Irland, die Niederlanden, Finnland, Dänemark, Schweden, Norwegen und einige Lateinamerikanische Länder. Spätestens zum Ende des Jahres soll Netflix aber auch in Europa noch deutlich mehr Kunden bedienen können: Neben Deutschland soll der Streaming Dienst auch in der Schweiz und Österreich, Frankreich, Belgien und Luxemburg starten, meldete Netflix heute morgen über seinen Twitter-Account.
Netflix startet in Deutschland: Interessierte können sich bereits registrieren
Und während in Deutschland Filme und Serien bisher nur selten in HD ausgestrahlt werden (für den HD Empfang der meisten privaten Sender braucht man ein kostenpflichtiges HD+ Paket: Das besteht aus einem HD+ kompatiblen Fernseher oder Satelliten-Receiver mit HD+ Karte. Während der Dienst in den ersten 12 Monaten noch gratis ist, kosten die folgenden 12 Monate 50,- EUR. Streaming-Angebote wie Netflix oder iTunes senden die Filme und Serien dagegen für einen festen Preis entweder als Flatrate oder gegen eine Gebühr pro Film – beides aber ohne Werbeunterbrechung und zu der Zeit, zu der man den Film auch sehen möchte.
Seit Ende Februar gehört auch Amazon zu den Streaming-Video Anbietern in Deutschland: Mit der neuen Prime-Mitgliedschaft für 49,- EUR hat man Zugriff auf 12.000 Filme und Serien, die teilweise auch in HD ausgestrahlt werden. Wenn mit Netflix zum Ende des Jahres noch ein weiterer Anbieter für Film-Inhalte auf moderne TV-Geräte kommt, werden es die kostenpflichtigen HD-Angebote der klassischen Fernsehsender, die zusätzlich auch noch Werbung zeigen und keinen Wunschfilm auf Knopfdruck ermöglichen, deutlich schwerer haben, ihre Kunden zu halten. Und wem das klassische HD-Format (1920 x 1080 Pixel bei Full-HD oder 1280 x 720 Pixel) nicht mehr reicht, könnte mit Netflix demnächst die ersten Sendungen im neuen 4K-Format auf den Fernseher bekommen: In den USA und Großbritannien werden die ersten Filme schon in dem neuen Format mit 3840 x 2160 Pixeln ausgestrahlt, wenn der Fernseher das unterstützt. Zum Vergleich: Eine DVD (und normales, Nicht-HD Fernsehen im deutschen PAL-Format) besitzen eine Auflösung von 720 x 576 Pixeln.
Netflix bringt nicht nur vorhandene Serien in HD, sondern produziert auch neu:
Netflix will aber nicht nur mit seiner hohen Auflösung punkten: Der Video-on-Demand Anbieter kümmert sich auch selbst um eigene Inhalte: Der Dienst produzierte David Finchers Serie „House of Cards“, die gar nicht im normalen Fernsehen zu sehen war – und stellte alle 13 Folgen der ersten Staffel gleichzeitig für die Kunden ins Netz. Mit dem teuren Projekt (Netflix soll ca. 100 Millionen US-Dollar für zwei Staffeln der Serie gezahlt haben) versucht sich der Streaming-Dienst gegen die klassischen US-Fernsehsender durchzusetzen – ob das auch in Deutschland gelingt, sehen wir spätestens Ende 2014.