Forscher des australischen Royal Melbourne Institute of Technology (RMIT University) haben mit der „Sans Forgetica“ eine neue Computer-Schrift entwickelt: Texte, die mit dieser Schrift gesetzt wurden, soll man besser behalten können. Der Name bedeutet auf deutsch „Ohne zu vergessen“: Geschafft haben es die Forscher durch einen kleinen Trick. Durch das Weglassen verschiedener Elemente der Buchstaben wird die Schrift schwerer zu lesen. Man benötigt daher länger, um die Texte zu erkennen: Das soll dafür sorgen, dass man das Gelesene besser behält.
Download von Schrift und Chrome Extension
Die Schrift lässt sich kostenlos auf der Webseite der Universität herunterladen, außerdem gibt es ein Plugin für den Chrome Browser: Damit lässt sich die Schrift einer Webseite automatisch auf die neue Sans Forgetica umstellen. Das Lesen wird dadurch zwar erschwert, wenn man sich den Text besser merkt lohnt es sich vielleicht aber.
Sans Forgetica is more difficult to read than most typefaces – and that’s by design. The ‚desirable difficulty‘ you experience when reading information formatted in Sans Forgetica prompts your brain to engage in deeper processing.
Die Schrift ist leicht kursiv und um 8° geneigt: Allerdings anders als bei den meisten Kursiv-Fonts nach links. Sie ist außerdem Serifenlos, auch wenn das „Sans“ im Namen hier auf etwas anderes anspielt. Trotzdem sind die Buchstaben sehr schön und teilweise auch leicht geschwungen wie hier das kleine „f“:
Das man die Schrift aber gerade bei Texten mit vielen Zahlen nicht verwenden sollte, zeigt diese Übersicht: Hier sieht man, wie alle Buchstaben und Ziffern der Schrift aussehen. Bei den Zahlen können die kleinen, fehlenden Elemente aber schnell dazu führen, dass man den Inhalte nicht mehr sicher erfassen kann:
Sans Forgetica ist eine Schriftart, die nach den Prinzipien der kognitiven Psychologie entwickelt wurde. Die Schrift wurde von einem Team aus Designern und Verhaltensforschern der RMIT University erstellt: Dabei arbeitete der RMIT-Dozent und renommierte Typograph Stephen Banham mit dem Behavioural Business Lab des RMIT zusammen, um Schriften zu testen und schließlich die „Sans forgetica“ zu entwickeln.