Zwei Google Entwickler haben in einem ihre Absicht angekündigt, das FTP Protokoll nicht mehr zu unterstützen. Während Chrome (und andere aktuelle Browser) FTP-Adressen noch problemlos aufruft, könnte sich dies bald ändern: Gegen das „File Transfer Protocol“ spricht, dass Chrome das verschlüsselte und sicherere FTPS gar nicht kennt: Der Browser kennt nur das ältere FTP Protokoll.
Außerdem nutzen viele User FTP gar nicht über den Browser: Stattdessen wird oft ein eigener Client wie Cyberduck verwendet. Unter Windows braucht man dies aber gar nicht: Der Windows-Explorer kann selber mit FTP Adressen umgehen und die Inhalte eines FTP Servers anzeigen. Innerhalb von sieben Tagen hätten nur 0,1% der Chrome-Nutzer unter Windows FTP Adressen eingegeben, so die beiden Google Entwickler.
Nach dem Stopp der FTP Unterstützung kann Google Chrome die URLs mit ftp:// Protokoll nicht mehr auflösen oder erkennen. Stattdessen versucht der Browser, den Standardclient für FTP URLs aufzurufen. Noch allerdings funktioniert FTP im Chrome: Ob sich dies tatsächlich ändert und ob Google den Support streicht, ist aber bislang nicht sicher.
Was ist FTP?
Das File Transfer Protocol ist ein Protokoll, um Dateien zu übertragen. Wie das SMB Protokoll kann man per FTP Dateien hin- und herschieben oder kopieren. Im Windows-Explorer werden die Dateien daher wie ein normaler Ordner angezeigt. Meist wird FTP aber im Internet genutzt: Damit werden dann zum Beispiel Programme angeboten, die man auf den Rechner herunterladen kann.
Aber auch Webmaster laden Dateien oft per FTP auf den Webserver hoch, damit sie nachte auf einer Webseite angezeigt werden. FTP ist auch praktisch zum Datei-Austausch mit verschiedenen Betriebssystemen: Wenn man zum Beispiel Daten auf einen Raspberry Pi kopieren möchte oder sich Bilder einer IP-Kamera herunterlädt, geht das oft per FTP.