Nicht selten werden Daten versehentlich gelöscht, in den Windows Papierkorb geworfen oder die Festplatte formatiert. Oft lassen sich die so versehentlich gelöschten Daten aber mit speziellen Programmen wiederherstellen und retten.
In diesem Artikel stellen wir drei verschiedene Programme vor, die sich auf das Retten von allgemeinen Daten spezialisiert haben. Wenn es darum geht, Fotos und Bilder von Speicherkarten (zum Beispiel SD-Karte, microSD Karte oder CompactFlash Karte) zu sichern, haben wir in diesem Artikel noch weitere Programme getestet.
Daten gelöscht: Unbedingt beachten!
Wenn die Daten auf der eigenen Festplatte gelöscht wurden, muss man mit der Installation neuer Software allerdings vorsichtig sein: Am besten sollte auf das Medium (Festplatte, Speicherkarte oder USB-Stick), von dem die Daten gerettet werden sollen, nicht mehr schreibend zugegriffen werden. Schließen Sie das Laufwerk am besten an einen anderen PC an, laden Sie dort das Programm und versuchen Sie so die Datenrettung – bei jedem schreibenden Zugriff werden gelöschte Daten überschrieben und lassen sich nachher nicht mehr wiederherstellen.
Anstatt die Programme auf der betroffenen Festplatte zu installieren, sollte diese erst kopiert werden – so sind noch so viele der zu rettenden Daten vorhanden, wie möglich. Wie das geht, zeigen wir in diesem Artikel.
Daten-Rettungs-Programme
Hier stellen wir verschiedene Windows-Programme vor, mit denen sich Daten auf einem PC retten lassen. Eine Alternative dazu sind Live-DVDs mit Linux-Versionen wie zum Beispiel Knoppix: Damit lässt sich der PC starten, auch wenn Windows nicht mehr lädt. Anschließend lassen sich unter Knoppix die Daten des PCs auf einen USB-Datenträger oder eine CD/DVD sichern. Wie das funktioniert, zeigen wir hier.
Recuva
Das kostenlose Daten-Rettungs-Programm Recuva sucht nach verschiedenen Daten: Neben Fotos, Videos oder Musik kann Recuva auch gelöschte Office-Dokumente, gepackte ZIP-Archive und sogar gelöschte Emails suchen und im besten Fall wiederherstellen. Wenn man unsicher ist, sollte man den optionalen Assistenten beim Start nutzen – wie das am besten geht, zeigen wie hier im Video.
Findet die normale Suche keine Dateien, kann man auch die länger dauernde “Tiefensuche” aktivieren, den noch gründlicher nach gelöschten Daten sucht. Nach der Suche zeigt Recuva gefundene Daten zum retten an: Die gefundenen Daten lassen sich markieren und dann mit einem Rechtsklick wiederherstellen.
Zum Download
ZAR (Zero Assumption Recovery)
Das Datenrettungs-Programm ZAR der Firma Zero Assumption ist für die Wiederherstellung von verlorenen Daten unter Windows und Linux geeignet. Die kostenlose Demo-Version kann dabei aber nur Fotos retten, für alle anderen Daten benötigt man die kostenpflichtige Vollversion. Nach Angabe einer Ziel-Partition versucht das Programm, die gefundenen Daten zu retten und speichert diese in dem gewählten Ordner ab.
Zum Download.
PC-Inspector (Freeware)
PCInspector ist ein kostenloses Programm der Firma Convar zur Rettung und Wiederherstellung von Daten. PCInspector unterstützt unter anderem Datei formate wie AVI, BMP, DOC, GIF, HTML, JPG, PDF, MP3 und ZIP.
Nach dem Start wird das betroffene Laufwerk ausgewählt und die Daten werden wiederhergestellt und im Anschluss gespeichert. Wir haben hier eine ausführliche Anleitung zum Datenretten mit PCInspector.
Avira Unerase
Das kostenlose Avira Unerase kommt von dem gleichen Hersteller wie der kostenlose AntiVir Virenscanner. Das Programm wird vom Hersteller allerdings nicht weiter fortgeführt, kann aber trotzdem weiterhin für den persönlichen Gebrauch genutzt werden. Unter Windows 10 funktioniert das ursprünglich für Windows XP entwickelte Programm aber nicht mehr und stürzt trotz Kompatibilitätsmodus ab!
Auch das sehr einfach zu bedienende Avira Unerase kann versehentlich gelöschte Daten wiederherstellen, in dem man zunächst das Laufwerk mit den verlorenen Daten auswählt. Das Programm ist als Freeware im Netz erhältlich, wird allerdings nicht mehr auf der Avira Webseite angeboten.